Etwas Geschichte

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Die ersten Pläne für eine Bahnverbindung von Kassel über Naumburg nach Fritzlar waren bereits 1892 entstanden. Sie hatten sich allerdings als finanziell nicht ausführbar erwiesen. Schließlich wurde das Projekt auf eine Bahnverbindung zwischen Kassel und Naumburg beschränkt. Dafür war ausreichende Unterstützung durch Bezirks-, Kreis- und Gemeindeverbände zu finden. Die Gemeinden und Kreise sollten ihren Einlagen entsprechend an den Erträgen der Bahn teilhaben. 1899 wurde der Gesellschaftsvertrag der „Kleinbahn Cassel-Naumburg AG“ geschlossen.
„Der Zweck der Gesellschaft“, so § 2 dieses Vertrags, „besteht im Bau und Betrieb einer Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb von Cassel bzw. Bahnhof Wilhelmshöhe über Großenritte, Hoof, Breitenbach, Sand nach Naumburg. Die Bahn wird zunächst eingleisig mit einer Spurweite von 435 mm hergestellt.“
Im Jahrbuch 1910 über die Kleinbahn [1] sind unter anderem aufgeführt:
Stationen: Wilhelmshöhe-Personenbahnhof (auch für Eilstückgüter und Wagenladungen), Wilhelmshöhe-Güterbahnhof (Staatsbahn Anschluß), Niederzwehren PH., Nordshausen, Altenbauna (heute Baunatal), Großenritte, Elgershausen, Hoof, Breitenbach, Breitenbach-Steinbrüche, Sand, Balhorn, Naumburg.
Übergangsverkehr: mit der Staatsbahn auf Bahnhof Wilhelmshohe.
Größte Steigung: 1:35
Kleinster Halbmesser der Kurven: 200 m
Balmlänge: 33,6 km
Zweck: Die Bahn dient hauptsächlich industriellen und wirtschaftlichen Zwecken.
Hauptindustrie: Basaltbrüche, Sandsteinbrüche, Ziegeleien und Waldungen.
Im Jahre 1966 wurde die Kleinbahn Kassel-Naumburg schließlich in die Hessische Landesbahn GmbH einbezogen. Seit 1972 führt der „Hessencourier“ [2] auf der Strecke durch das Naumburger Land beliebte Fahrten für die Fremdenverkehrsorte Emstal und Naumburg durch. Das 1957 in Baunatal-Altenbauna angesiedelte Volkswagen-Werk stellt heute den einzigen nennenswerten Kunden der Bahn dar.

Anmerkungen, Quellen und Literatur:
[1] „ 75 Jahre Kleinbahn Kasse]-Naumburg Ein Abriß ihrer Geschichte und Entwicklung", 1. Auflage 1978, Ver1ag:Kleinbahn Kassel-Naurnburg Kasse]
[2] Eifler Schulte, „Hessencourrier: Eine Sammlung betriebsfähiger historischer Schienenfahrzeuge, Arbeitskreis Historischer Zug Kassel e. V, 1984.

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