Hochbauten und Betrieb
An Hochbauten [6] (Bild 12) besitzt der Bahnhof das Empfangsgebäude (siehe Bild 1 im Überblick) mit integrierter Güterabfertigung, den
Landhandel, den Lokschuppen mit angebautem Wasserturm, verschiedene Schuppen und - im Modell - die Möbelfabrik. Beim Vorbild wäre hier der
Triebwagenschuppen beziehungsweise (in neuerer Zeit) die Bushalle der Kleinbahn Kassel-Naumburg zu finden.
Beinahe jede Wand des Empfangsgebäudes weist eine andere Gestaltung auf. Ganz selbstverständlich hat auch der
Güterschuppen einen eigenen „Erweiterungsschuppen", der mit seinen ausgefransten Bretterenden so gar nicht zum gepflegten
Erscheinungsbild des Bahnhofs passen will (Bild 1 auf der vorausgegangenen Seite).
Beim Anblick des Landhandels mit seinen Gebäuden und Silos, aufgenommen 1986 (Bild 5 und 6) wird es manch einen Selbstbau-Spezialisten
bestimmt in den Fingern kribbeln.
Bei der Einfahrt aus Richtung Kassel - pardon - Hennen zeigt Bild 7 das prachtvolle Bw-Gebäude (links) mit Dieseltankstelle
und Faßlager sowie viele Details: Geschwindigkeits- und Trapeztafel, Stahlschwellenstapel und Schienenprofile.
Vorbildorientierter Betrieb
Hauptmotiv des Modellbahnhobbies ist für mich immer stärker der vorbildorientierte Betrieb. So gibt es bei mir den großen Bahnhof
mit der zweigleisigen, elektrifizierten Hauptbahn. Hier beginnt meine „Kleinbahn Hennen-Naumburg“ (für die Nachbildung von Kassel
fehlte mir der Platz...). Die Züge der Kleinbahn beginnen oder enden hier.
In diesem Bahnhof setzen die Nahgüterzüge die für Hennen und die Kleinbahn bestimmten Wagengruppen ab. Anschließend
verschwinden sie wieder in der großen weiten Welt - im Schattenbahnhof. Die bahnhofseigene Rangierlok ordnet nun die
Wagengruppen für die Kleinbahn und verteilt die Wagen der Bahnhofsgruppe „Hennen“.
Die erste Wagengruppe des Kleinbahnzuges enthält die Waggons für Naumburg sowie die Wagen für die Obstverwertung in Balhorn.
Letztere werden, entsprechend der Bedienungsrichtung des Anschlusses, erst auf der Rückfahrt von Naumburg zugestellt. Die zweite
Wagengruppe enthält die Wagen für Balhorn, die dritte Gruppe die Wagen für den Steinbruch. Dieser wird aber von Balhorn aus
bedient. Die vierte Wagengruppe bilden die Wagen für Baunatal. Diese Wagengruppe kann so groß sein, daß eine zusätzliche
Übergabefahrt eingelegt werden muß. In Baunatal ist viel Industrie - beim Vorbild befindet sich hier das VW-Werk, für das im
Durchschnitt täglich 350 Güterwagen im Ein- und Ausgang behandelt werden. Durch diese Art der Zugbildung reduziert sich
die Rangierarbeit für die Kleinbahnzüge erheblich.
Trotzdem ist viel zu tun. Im Ein-Mann-Betrieb dauert eine Bedienung (Zerlegen von zwei Nahgüterzügen in die Wagengruppen, Fahrt
nach Naumburg und zurück) meist eine echte Stunde.
Da es leichter ist, nach Regeln zu spielen, habe ich mir solche für den Betrieb der Kleinbahn Hennen-Naumburg gegeben. Einige
der dazu entworfenen „Datenblätter“ sind in der Galerie (rechts) abgebildet.
Dabei ist das Bahnhofsdatenblatt Naumburg (Bild 8) vor allem für FREMOdul-Treffen bestimmt, um die Einarbeitungszeit
neuer Fahrdienstleiter zu verkürzen. Es hilft zudem dem Oberbetriebsleiter, den Bahnhof seinen Eigenschaften entsprechend in den
Fahrplan (Bild 9) einzubeziehen. Weitere Hilfen sind die Anleitungen für den Fahrdienstleiter und Rangierpersonale (Bild 10).
Anmerkungen, Quellen und Literatur
[6] „Schuppen in Naumburg", Hp1 3/89 (Bild 12)