Dieselokomotive V80

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung des Autors Gunter Seide und der Redaktion der "Spur 0 Lokomotive" (Arge Spur 0) aus Heft 3/2007!

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Vor einigen Jahren entdeckte ich auf dem Verkaufsstand von Jörg Helmig das Kunststoff-Gehäuse einer V80. Das Gehäuse besteht aus dem Oberteil (Motorvorbauten samt Führerhaus) und einem Unterteil (seitliche Rahmenwangen mit Getriebekasten). Letzteres war allerdings in sich sehr labil, sodass ich es komplett aus Messing neu erstellte.
Die Masse der Aufbauten waren in der Breite etwa 1:43,5 und in der Länge etwa 1:45. Da diese Lok im Gegensatz zur V 100 sehr lange Drehgestelle hat und diese auch noch Platz zum Drehen benötigen, habe ich die beiden Motorvorbauten in der Mitte durchgesägt, dort dann jeweils einen etwa 3 mm starken Polystyrolstreifen eingesetzt und das Ganze dann wieder zusammengeklebt. Dann wurde solange geschliffen, bis von den „Verlängerungen” nichts mehr zu sehen war. Die Länge des Lokkasten entsprach nun etwa 1:43,5, sodass der optische Eindruck der Lok stimmte.
Da die Drehgestelle der V 80 den der V 200 sehr ähnlich sind, lediglich etwas kürzer, habe ich nun aus 1 mm Messing-Blech die Rahmen ausgesägt. An diese habe ich dann die Bauteile der V 200 angepasst (Federpakete, Bremsbacken), die mir freundlicherweise Herr Vieg zur Verfügung stellte. Auch den Antrieb der V 200 hat mir Herr Vieg in das Drehgestell eingebaut. Ein Drehgestell ist angetrieben und zwar das unter dem langen Vorbau, während das zweite Drehgestell lediglich zur zusätzlichen Stromabnahme mit herangezogen wird.
Um die Federung der Drehgestelle voll auszunutzen, lagert auf jedem Drehgestell ein Messingklotz (2cm hoch und jeweils 3 cm breit).
Auch den Aufbau habe ich optisch noch etwas aufgearbeitet. Sämtliche angedeuteten Klappen am Gehäuse habe ich mit 0,5mm Messing-Blech versehen. Dabei machte ich dann auch noch die Feststellung, dass die Lok fast nur aus Rundungen besteht. Jede Klappe musste nach allen vier Seiten etwas gebogen werden, damit sie auf das Gehäuse passt. Hier habe ich die Bedienung und den Nutzen eines Gummihammers kennengelernt. Die beiden Motorklappen auf dem Vorbau habe ich geöffnet dargestellt, da sie auch beim Vorbild oft geöffnet waren.

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Viel Arbeit machten die Fenster, die bei dem Gehäuse viel zu klein ausgefallen waren. Herr Helmig hatte sehr schöne Rahmen gefertigt, die das Mass der Scheiben vorgaben. Da aber die Rahmen samt Scheiben exakt passend in die vorhandenen Fensteröffnungen nach dem Lackieren eingesetzt werden sollten, musste ich lange und ausdauernd die vorgegebenen Fensteröffnungen „vergrössern”.
Auch die Griffstangen stellten ihre „Ansprüche“. Vorne, bei den Pufferbohlen waren sie beim Vorbild mit Ringen eingesetzt bzw. befestigt, während sie beim Führerhaus in Vertiefungen eingesetzt waren, die man am Modell erst mal herstellen musste.
Aber auch die Pufferbohle hing voller „Gedöns“. Je 4 Luftschläuche, 1 Heizschlauch, die Kupplung und ein Elektrostecker neben den Auftritten waren unterzubringen. Nichts davon durfte nach innen „durchstossen“, da dort das Drehgestell jeden Millimeter für den Ausschlag benötigte.
Schliesslich musste noch das Führerhaus und seine Einrichtung erstellt werden. Lackiert und beschriftet wurde die Lok von Herrn Helmig, der sich sehr viel Mühe gegeben hat (Beschriftung Simrock). Inzwischen habe ich die Lok mit einem Esu-Sounddekoder versehen, während die 1,5 Volt Birnchen für die Beleuchtung mit einem Baustein von Herrn Adler ersehen wurden.

Mehr zum Selbstbau von Gunter Seide? Hier weiterlesen über die EBO D66, den Pwi 28/29 oder den VT10.

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